Vom Offensee zum Rinnerkogel und 50 Meter vorm Gipfelkreuz: Abbruch
Wenn der Verstand über’s Bauchgefühl siegt (Gewitter in den Bergen, oder: Hundeaugen lügen nicht)
Vom Offensee zum Rinnerkogel also. Unser erster Versuch das Rinnerkogel Gipfelkreuz zu erreichen, oder: Nach dem Unmöglichen folgt das Wahrscheinliche. Oder so 🙂 Nachdem wir das scheinbar Unmögliche geschafft hatten – siehe unsere Bergtour auf den Sparber – stand der nächste „Test“ an: Der erste 2000er für die Räubertochter. Also 2000er im Sinne von: Aufbruch von ganz unten. Ich meine damit: Keine Lifte, keine Seilbahn die uns auf 1500 Höhenmeter oder noch weiter hinauf gondeln könnten. Kein Parkplatz bei oder nahe einer Hütte – von der gemütliche Wanderwege rund um den oder gar zum Gipfel führen.
Erfahrungen, die wir in diesem Test beantworten:
Vom Beginn der Bergtour an: Eine Route vom Offensee zum Rinnerkogel die du (bei gutem Wetter) mit deinem Hund schaffen kannst – via Rinnerhütte
Wenn der Verstand über’s Bauchgefühl siegt (Wenn sich Gewitter in den Bergen ankündigt, oder: Hundeaugen lügen nicht)
Ziel und Trost der Tour vom Offensee zum Rinnerkogel: der Wildensee (1535 m ü. A.)
Abstieg zum Offensee und ein Fazit (Erkenntnis?)
Links mit [*] sind [Werbung]: Infos hier
Nix da. Warum eigentlich „Wahrscheinlich“ und nicht „scheinbar Unmöglich“? Weil ich mir im Prinzip sicher war das Ronja (Berghund und Räubertochter) mittlerweile 1100, 1200 oder 1300 Höhenmeter recht locker wegsteckt. Selbst wenn sich diese auf über 17 km verteilen (Detaillierte Daten zu dieser Bergtour mit Hund wie immer nach dem Beitrag in den Tabs 😉 ). Die turbulenten letzten Tage vorbei und gemeistert, das Wetter und Bedingungen perfekt … was sollte uns aufhalten? Da ist nur die Sache mit dem „erstens kommt es oft anders …“, und zweitens: Gegen die Natur? Man bleibt machtlos …
Übersichtsplan Region: Traunsee-Almtal
Wo soll’s hingehen? Finde deine Tour / Wanderung:
Top motiviert ging’s los – rein in die „neue“ Karre (so viel sei verraten: In dem zu diesem Zeitpunkt bereits das Monster der nächsten großen „Überraschung“ kauerte) und – wrrrrrrummm: Ab in die Traunsee-Almtal Region im oberösterreichischen Salzkammergut in der wir noch so einige Bergtouren und Wanderungen vor haben (Siehe unsere ToDo-Liste der Region). Nur so unter uns: alleine die Anfahrt zum Offensee – ein Genuss (zumindest am frühen Vormittag).
Tourplan: Vom Offensee zum Rinnerkogel

Den neuen Gebrauchten am Offensee (gratis) geparkt, die Räubertochter an die Leine geklickt, Wasservorräte gecheckt, Tracking aktiviert und schon ging’s die ersten Schritte über knackig knirschenden Schotter zum Offensee: Dem eigentlichen Ausgangspunkt unserer Bergtour vom Offensee zum Rinnerkogel (oder auch Augstkogel).
Details zur Anfahrt und weiteren Daten zur Tour wie immer am Ende dieses Beitrags in den Tab.
Der Offensee. Rinnerkogel versteckt im Hintergrund

Zum Offensee – wunderschön gelegen, tolle Perspektiven, wunderbares Panorama, sanft plätscherndes Wasser. Eben so, wie ich mir einen Berg- oder Waldsee vorstelle … aber. AAAABER:
Da wäre noch die Sache mit den Hunden. Weil (nämlich 🙂 ): Die Frage ob am Offensee Hunde erlaubt sind, schnell beantwortet ist:
Verstehe, wer will, ich tu’s nicht … Trotzdem bleibe ich bei meinem Tipp, da der See herrlich liegt und an seinem Ufer die Tour zu beginnen / zu beenden ist auch mit Hunden erlaubt (Yeah! Toll!) und hat was 😉
Wetter und Bedingungen an dem Tag: Vormittags klar und freundlich, ein sanftes Lüftchen, angenehme Temperatur – keine Wolke am Himmel. Perfekt angerichtet für diese Tour. Und der Wetterbericht irrte trotzdem …
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„Urlaub mit Hund“ & Checklisten zu
hundefreundliche Unterkünfte:
Beginn der Bergtour vom Offensee zum Rinnerkogel (2012m ü. A)
Los ging’s an diesem Donnerstag – was für ein Tag: Ich hätte ihn als Vorahnung interpretieren können (Donner: Germanischer Gott Donar (Thor = wiederum Gott der Gewitter und des Wetters)) – aber zum einen bin ich weder abergläubisch, noch glaube ich an irgendwelche Wettergötter und außerdem: Wenn’s nach dem geht, kann man gleich jede Bergtour lassen. Gründe dafür findet man immer. Pffff. Gewittergott!
Vom Offensee auf 1500 HM zur Rinnerhütte
Die ersten Höhenmeter schlenderten wir zuerst gemütlich am See entlang, der durch einen Wald zu den ersten Steigungen führt. Nichts Spektakuläres – ein Anstieg wie ihn jeder Bergfex und Fexin kennt: Über Steine die aus wurzeligem Erdreich ragen, immer wieder an grandiosen Panoramen vorbei die sich hervorragend für wichtige Wasserpausen eignen. Die geplante Rinnerkogel Gehzeit war mit ca. 3 Stunden kalkuliert, was uns mehr als ausreichend Zeit bot, um diese Aussichten zu genießen. Als erste größere Pause hatte ich die Rinnerhütte vorgesehen, eine mehr als gute Idee 😉
Top Rastplatz: Rinnerhütte auf 1473 HM
Die Rinnerkogelhütte oder einfach Rinnerhütte ist ein uriges Schutzhaus im oberösterreichischen Salzkammergut. Begrüßt wurden wir von einer sanft im Wind flatternden „Peace“-Fahne – was ich großartig finde 😀
Tolle Hütte, rein optisch schon ein Schmankerl, in der zwar Hunde soweit erlaubt sind, jedoch muss man sich bei gewünschter Nächtigung zuvor anmelden. UND: Einen überdachten Schlafplatz gibt es für eure Vierbeiner auch – nur unter der Voraussetzung, dass der Hund alleine bleiben kann!
„Bergtouriger“, felsiger und aufkommender Wind
Die Hütte bietet herrlich schattige „Platzerl“, bei dem die Räubertochter mit Wasser, und ich mit einem kühlen „Radler“ versorgt wurde. Chillig im Schatten, einige kühle Brisen im Gesicht und ein blauer Himmel über uns. Wie gesagt: Niemand konnte unseren Weg zum Gipfelkreuz des Rinnerkogel auf 2012m ü. A aufhalten.
Drum ging’s locker und frisch erholt weiter. Und zwar richtig bergtourig: Steilere Anstiege, teilweise über saftige Wiesen, über schmale Wegal, hoch und immer höher in Richtung der ersten dunklen Wolken die ich als „Pfff, die zieh’n eh ab“ abtat. Joooo ehhh ….
Hundeaugen lügen nicht: Wenn der Verstand über’s Bauchgefühl siegt
Der Wind wurde stärker, die Wolken dichter und ein erstes mulmiges Gefühl knabberte in der Magengegend rum: „Hey, sag mal, siehst du’s nicht? Guck mal rum. Überall ziehen dunkle Wolken auf. Sehr dunkle Wolken. Magst nicht umdrehen?“ Nein. Zu diesem Zeitpunkt nicht (mehr).
Schließlich waren wir nur noch eine knappe Stunde vom Gipfel entfernt. Wenn überhaupt: Nach meiner Navi-App keine 200 Höhenmeter, und da, ein paar blaue Flecken sind doch noch zwischen den Wolken. Das bisschen Wind – das Wetter hält schon.
Und Ronja? Die Räubertochter blieb immer öfter stehen (hockte sich einfach in die Wiese … und das nach der relativ kurzen Rinnerkogel Gehzeit von ca. 3-4 Stunden) – und kam auch erst auf mehrfach wiederholte Kommandos zu mir – was nur ganz selten der Fall ist. Nämlich dann, wenn irgendwas nicht ganz stimmig ist. Schon mehrfach erlebt (kennen Hundebesitzer vielleicht, nicht Hundebesitzer lächeln wohl darüber …). Ich hätte auf sie hören sollen …
Stattdessen beharrte ich darauf, den Weg fortzusetzen, durch den aufkommenden Wind, hoch zum grinsenden Donar, der am Gipfel mit seinem Blitzdings-Hammer auf uns warten sollte.
„Nix wie weg da!“
Nicht nur der Wind wurde stärker – auch dieses ungute Gefühl in meinem Bauch fraß sich jetzt zum Hals hoch. „Oh Mann … jetzt umdrehen?“ Da oben – in Sichtweite, das Gipfelkreuz vom Rinnerkogel. Kaum mehr als 50 Höhenmeter vor uns, dort steht es, trotzt dem Wind, dem beginnendem Regen und dann ….
wwwrrrrrrruuuuummmmm ….
Donnergrollen, Blitze zucken direkt hinter dem Kreuz und einige Bergwanderer, die uns entgegenlaufen: „Nix wie weg da!“ Überredet. Ab ging’s nach unten. Wer einmal ein Gewitter in den Bergen erlebt hat, kennt das Gefühl zwischen Panik und Todesangst.
Viel zu schnell hetzten wir (andere Bergwanderer, Ronja und ich) über den regennassen Fels (wobei die meisten Unfälle bei Gewitter passieren – weniger durch Blitzschlag: Es ist die Panik, die unvorsichtig werden lässt!) …
… liefen vom Gewitter verfolgt über Geröll hinab und befanden uns wenige Minuten später … in ersten Sonnenstrahlen wieder die sich ein Loch durch die Wolkendecke bohrten.
Na toll. Ganz toll.
Packliste für
Tages- Bergtouren & Wanderungen (mit Hund)
Damit Bergfex:Innen sicher (mit Hund(en)) in den Bergen unterwegs sind.
Ziel und Trost der Tour vom Offensee zum Rinnerkogel: der Wildensee (1535 m ü. A.)
Wie zum Hohn verzogen sich die Wolken binnen weniger Minuten. Ein wunderschönes Schauspiel: dampfende Steine und Dunstschwaden aus den Wäldern in den Tälern unter uns. Kaum Trost für den entgangenen Gipfel. Von unserem Standort noch einmal hoch? Zu weit. Das wollte ich weder der Räubertochter, noch mir antun. Was soll’s, so leicht geben wir nicht auf. In mir das stille Versprechen gegen den Gipfel da oben: Wir kommen wieder – dann werden wir es garantiert noch einmal Versuchen … und zwar die Route vom Offensee zum Rinnerkogel über Jagasteig … ja, lach nur, Donar …
BERG-VAN:Abo – damit aktuelles „druckfrisch“ in deine Inbox kraxelt
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Nach einem abkühlenden Sprung in den Wildensee ging’s wieder …
Als kleine Entschädigung für den entgangenen Gipfel (und vielleicht auch entgangener Lebensgefahr …) beschloss ich, den kleinen Umweg via Wildensee zu nehmen.
Der See liegt (trocken gesagt) im Nordwesten des Toten Gebirges. Nur wenige Meter von der oberösterreichischen Grenze, befand ich mich tatsächlich in der Steiermark (was ich erst jetzt beim Schreiben dieser Zeilen erkannte 🙂 ) Und nutzte diesen zu einer innerlichen und äußerlichen Abkühlung. Ein Traum!
Einfach eine geile und willkommene Erfrischung in einem herrlichen Bergsee … den Ronja die Wasserscheue natürlich mied 😀
Abstieg zum Offensee und ein Fazit (Erkenntnis?)
Eine halbe Stunde später waren wir unterwegs zurück zum Offensee. Noch ein zweiter Besuch in der Rinnerhütte, noch einen Radler, und weiter ging’s über Stock und Stein. Easy peacy für die Räubertochter, die jede denkbare Abkürzung nahm, die sie finden konnte 🙂
Für mich gilt: Ab sofort checke ich mehrere Wetterkarten, Apps etc. vor einer Tour. Ein Tipp (und für mich die beste Wetterseite) ist für mich die MetGis (Bergwetter), bei der ihr sämtliche Wetterprognosen abrufen könnt – und zwar auf den Berg genau. Schaut da mal rein – gibt’s zwar nicht als App, aber für mich ein MUSS vor jeder Bergtour!
Infos für Hundebesitzer/innen und sonstige Bergfexn:
Ausrüstung, die bei keiner Tour fehlen sollte
Auf unserer “Packliste Wandern / Tagestouren mit Hund” Seite, empfehle ich Ausrüstung für euren Rucksack (keine Klamotten, Schuhe etc.: dazu bald eine eigene Seite) mit denen wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht haben. BISHER!
Bisher bedeutet: Sollten wir auf bessere Produkte “stoßen” oder eine der angeführten Ausrüstungsgegenstände doch schneller den Geist aufgeben als erwartet (oder sogar gefährlich werden!), wird dieses durch bessere Ausrüstung ersetzt.
Nachfolgend unsere Packliste für einfache Wanderungen bis zu ausgedehnte Tages- Bergtouren mit eurer Fellnase:
Einblicke ins Buch*: „Der Hundebesitzer als Führungskraft„
Zum Thema „Führungskraft Hundebesitzer“ kann ich dir dieses Buch (und auch das vorgestellte weiterführende Buch) empfehlen. Kurz: Innere Einstellung oder: Wie du von einem passiven Hundebesitzer – zum aktiven Hundeführer wirst.

Vielen Dank an folgende Unterstützer von Berg-Van
Du unterstützt damit nicht nur das BERG-VAN:MAG und die Räubertochter, sondern auch alle Bergfex’n und alle, die Bergtouren und das Wandern mit Hund lieben. Deine Unterstützung trägt dazu bei, das diese geplanten Touren auch tatsächlich stattfinden können.
Durch deine Hilfe schaffen wir gemeinsam eine Plattform, in der sich Hundebesitzer über die Machbarkeit der Touren gemeinsam mit ihrem Hund informieren können. Im Namen aller sagen wir:
Danke für deine Unterstützung
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BERG_VAN:Christian und Berghund Ronja Räubertochter bedanken sich bei allen Unterstützern!
Bitte, gerne ... viel Spaß damit 8-) Und wenig Stürze :D beim eingewöhnen / Üben :D (aber selbst das macht…
Danke für den Test👏. Überlege mir auch solche zu kaufen.
Danke für dein Statement ;) Wie du sagt: Hunde an die Leine und großen Bogen um die Hornviecher :D Bei…
Pferde sind Fluchttiere, habe selbst erlebt wie ein bellender Hund in eine Herde gelaufen ist, darauf ist die ganze Herde…